Stress-Lexikon
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Stresslexikon: Alles über S wie Stress und Salutogenese

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Sägezahneffekt - Salutogenese - Selbstoptimierung - Selye, Hans - Stress -

 

 

 

 

 

Sägezahneffekt:

In seinem Arbeitsprozess, speziell bei komplexen Aufgaben ständig unterbrochen werden. Ein immer wieder erneutes Sich-hineindenken und Wiederanknüpfen kann sehr zermürbend sein. Dieses Phänomen kann mit arbeitsorganisatorischen Mängeln zu tun haben, mit zu dünner Personaldecke bei Kundenkontakt, ständig läutendem Telefon oder mit mangelhafter Selbstorganisation, z.B. das akustische Signal des E-Mail-Eingangs nicht abzuschalten, so dass jeder Eingang im Postfach für dringender gehalten wird, als die derzeitige Aufgabe. An vielen Arbeitsplätzen sind eingehende E-Mails oder Telefonate tatsächlich dringender als eine wichtige komplexe Aufgabe. Hier kommt es darauf an, Prioritäten richtig zu setzen und Störfaktoren zu minimieren. s.a. Priorität. Und für die Bearbeitung der komplexen Aufgabe einen Rückzugsort, notfalls außerhalb des Mobilfunknetzes zu finden.

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Salutogenese:

Die Wissenschaft von der Entstehung von Gesundheit.

Ausführlich in meinem Buch beschrieben.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die seelisch-geistigen Aspekte, die das sich für Gesund halten ermöglichen, zu stärken.

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Selbstoptimierung:

Selbstoptimierung ist seit einiger Zeit in aller Munde. Es scheint ein Trend zu sein.
Doch was ist der Maßstab der Selbstoptimierung? Und wer legt diesen fest?

Selbst: Der wahre innere authentische Kern des Menschen, die Gesamtheit seiner Persönlichkeit inkl. Wünsche, Lebensträume, Talente, (veränderliche und unveränderliche) Charaktermerkmale und Lebensausrichtungen.

Optimierung: maximal mögliche Verbesserung

Chancen der Selbstoptimierung:

  • Selbststeuerung statt Fremdsteuerung: Sich selbst besser kennenlernen, seine wahren Beweggründe, Antriebe und Lebensansichten erforschen. Indem z.B. Lebensziele und Verhalten selbstkritisch hinterfragt werden. Im Sinne, “Ist es mein Ziel, Wunsch, oder erfülle ich die Wünsche eines anderen (Familiensystem, Chef, Partner, soziales Umfeld etc.)”.
    Dem eigenen Leben Sinn geben
    Und auf dieser Grundlage sein Berufs- und Privatleben gestalten.
    Auch wenn das nicht von Heute auf Morgen geht, sondern wie immer schrittweise
     
  • Stärken leben macht glücklich. Eigene Stärken und Schwächen bewusst machen, um seine Stärken im Leben besser einsetzen zu können. Dabei das was als Schwäche gilt oder so gesehen wird, möglichst weg organisieren. Sich dabei bewusst machen, in wessen Augen die Schwäche eine echte  Schwäche ist. In welchem Umfeld könnte diese Schwäche eine Stärke sein?

    Schwächen gehören zu jedem Menschen, die eigene Schwäche muss deshalb erkannt und anerkannt werden. Wo Talent, Fleiß und Motivation für einen Lebens- oder Arbeitsbereich fehlen, macht das Leben keinen Spaß. Jeder Erfolg muss mit vielleicht unmenschlicher Disziplin besonders schwer erarbeitet werden: Daher die Felder suchen, wo ein natürliches Interesse Sog ausübt - dann werden die Stärken mühelos (mit passender Disziplin, Fleiß, Training) zum Einsatz gebracht und führen irgendwann zum erwünschten Erfolg.
     
  • Zeitmanagement verbessern z.B. klarere Prioritäten setzen, sich nicht ablenken (lassen), eigenes Arbeiten analysieren und zeitlich dem eigenen Rhythmus besser anpassen bzw. “Zeitdiebe” (im Inneren und im Außen) erkennen und kontrollieren.
     
  • Die eigenen Talente und Fähigkeiten mutig zur Geltung bringen, Selbstbewusstsein
     
  • Sich selbst wertschätzen und seinen Fähigkeiten vertrauen, Selbstwertgefühl
     
  • Die eigene Persönlichkeit mit Ecken und Kanten zeigen, weil man weiß was man will und was einem gut tut.
    Aktive Lebensgestaltung
    Das eigene Denken und Handeln beruht zu einem Großteil auf Automatismen: Erlerntes, Vertrautes, Unhinterfragtes. 
    Glaubenssätze, innere Programmierungen und Gewohnheiten können analysiert und verändert werden, bis es einem passt.
     Allein - im Sinne Selbsterforschung - oder (zusätzlich) mit Unterstützung eines passenden Coaches oder ganzheitlich arbeitenden Therapeuten.
     
  • Seinem eigene Lebensplan kraftvoll folgen. Auch wenn in einer Unternehmensorganisation nicht jeder machen kann, was er will. Sondern es eine grundsätzliche Akzeptanz für die und kontinuierliches Arbeiten an den Unternehmensziele/n geben muss: Einsatz von Mitarbeitern nach ihren Stärken schafft Erfolg und Zufriedenheit. Begeistert arbeiten, Stärken wirkungsvoll leben und selbstbewusst eine angemessene Gegenleistung für seinen Arbeitseinsatz fordern.

 

Risiken der Selbstoptimierung:

  • Auf falsche (nicht zielführend im Hinblick auf den eigenen Lebenssinn) Vorbilder oder neue “Erziehungskonzepte” zurückgreifen, statt sich selbst besser zu verstehen und erkennen, wo die eigene Reise wirklich hingehen soll und was eigenes persönliches und berufliches Glück bedeutet. Der Mensch kommt allein auf diese Welt und geht seine letzte Reise auch allein - dazwischen liegt die Selbstverwirklichung und Selbsterziehung. Das Leben anderer kann nur bedingt als Role Model, Blaupause für das eigene Leben herangezogen werden. Jeder trifft seine Entscheidungen in letzter Konsequenz allein und trägt die damit verbundenen Konsequenzen.

    Jemand sein zu wollen, der im eigene Köper und der eigenen Persönlichkeit gar nicht angelegt ist, ist Energieverschwendung.
     “Es gibt kein echtes Leben im falschen” (zit. Theodor W. Adorno) im Sinne künstliche Aufmerksamkeit auf etwas Unechtes kann körperlich und geistig-mental erschöpfen und v.a. von der Verwirklichung des eigenen Potenzials abhalten. Dieses größte Risiko der Selbstoptimierung, nämlich an sich selbst etwas weg-erziehen, weg-trainieren wollen, das die eigene unverwechselbare Persönlichkeit ausmacht, kann einen um Jahre zurückwerfen. Wenn man nun einmal nicht joggen mag, dies aber tut, weil es alle machen, die man kennt und weil man gehört hat, dass mangelnde Bewegung Diabetes fördert. Und dann eine Uhr oder eine Smartphone-App benutzt, um sich zu disziplinieren, kann man seine wahre innere Mitte nicht finden. Sondern schafft sich selbst eine erhebliche Stressquelle. Warum nicht vielleicht tanzend das Leben bereichern? Disziplin kommt von selbst, wenn der wahre Antrieb von innen kommt.

    Es gibt ein hervorragendes Buch mit dem Titel “Stärken richtig fördern”, darin geht es um die (gerade in Deutschland) problematische Praxis, bereits in der Schule, nicht die Stärken zu fördern, sondern die Schwächen zu fokussieren (das was man nicht gut kann besonders intensiv zu trainieren).
    Wie kann jemand kraftvoll seine Talente entwickeln, wenn er sich zu viel mit dem beschäftigen muss, worin er einfach kein Talent hat? Ich spreche nicht von Schreiben- und Rechnen-können! Wir haben ein Schulsystem, das von Beginn an über Vergleichen und Aussortieren junge Talente frustriert und in die innere Immigration zwingt, statt sie zu unterstützen, ihre Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen. Der schulische Fächerkanon ist zu eng, um die vielfältigen Formen der Intelligenz zu erkennen und zu fördern. Die Schule nimmt aber einen immer breiteren Raum im Leben von Kindern und jungen Erwachsenen ein.
    Versager werden nicht geboren, sondern gemacht, wenn Schwächen zu großer Raum gegeben wird. (Empfehlung: Film “Alphabet”, BR-Rundfunkbeitrag: “Schulverweigerer Andre Stern”, u.v. Biografien selbstbestimmt lebender Menschen)
     
  • Sich Gruppen oder Ideologien (auch Unternehmensphilosophien) anschließen, die ein einfaches Erfolgsrezept versprechen, wie Glück oder das was Sie damit verbinden, meist Geld, als gebratene Tauben wie von selbst in den Mund fliegen. Wer das nicht schafft, ist selbst schuld.

    Selbstoptimierung hat immer mit Selbsterforschung zu tun: Das Eigene erkennen und verwirklichen, statt sich dauernd mit dem Anderen zu vergleichen, dabei naturgemäß schlechter abschneiden, weil jeder anders ist:
     
    • Vergleichen kann zu so etwas wie Selbstaufgabe und Depression führen, wenn das attraktiv scheinende Ziel nicht das eigene ist. Als Unglück sehe ich aber nicht, das fremde Ziel einfach nicht erreichen zu können (superdünn, superreich, superschön, supererfolgreich: makellos in allen Belangen), sondern dabei das eigene reiche Leben zu verpassen. Die Unterstützung fremder Träume und Mainstream-”Normen” will gut hinterfragt werden.
       
    • Vergleichen kann die eigene Neurose zeigen: Nur das Ergebnis sehen, das ein anderer erreicht hat, aber nicht die jahrelange Anstrengung. Das Ziel oder Ergebnis haben wollen, aber den Weg dahin nicht gehen wollen, weil man ja plötzlich auf den Erfolg des anderen aufmerksam wurde. Ein klarer Indikator dafür, dass dieses Glück plötzlich direkt vom Himmel gefallen sein muss, also irgendwo aus dem Nirvana von unbekannter höherer Macht zugeteilt wurde. Dies soll ja bei manchen Menschen angeblich dauernd und nur so funktionieren. Dieses Märchen kann ich auch nach jahrelanger Beratung und Coaching nicht bestätigen: Absicht, Fleiß, Disziplin und Dranbleiben macht Erfolg aus.
       
    • Und dann kann Vergleichen zu Neid führen.
      Sowohl zu dem inspirierenden Wettbewerbsimpuls nach dem Motto, ”Das will ich auch, was muss ich dafür tun?. Und Tun.
      Als auch zu jener destruktiven, das soziale Umfeld vergiftenden Mischung aus schleimiger Bewunderung und abwertender Missgunst.

      Wer anderen nacheifert oder sie beneidet, sollte genau hinschauen, ob er denselben Arbeitseinsatz leisten will und das aufgeben will, dass mit jeder Fokussierung auf etwas Gewünschtes nun einmal verbunden ist. Die Konzentration auf etwas erfordert immer die Aufgabe von etwas anderem. Das ist ist die Währung, in der Erfolg und Misserfolg von jedem Menschen zu bezahlen sind. Jeder Tag hat nur 24 Stunden für jeden Menschen, egal wie fleißig er ist. Dem Leben eigenen Sinn geben und danach handeln bannt viele Risiken der Selbstoptimierung. Statt fremden Sinn übernehmen und wertvolle Lebenszeit mit inneren Konflikten deswegen verschwenden.
       

    Dies gilt im Privaten wie auch für diese speziellen absolutistisch-autistisch-innerbetrieblichen Motivationstechniken, die nicht dazu taugen, Mitarbeiter oder Führungskräfte Stärken-basiert einzusetzen, sondern sie zum Wohle des Unternehmens zu manipulieren, im Sinne verheizen. Kennzeichen sind u.a. Vereinnahmung bis in Persönliches / die Privatsphäre hinein, Gedanken- und Emotionskontrolle (z.B. auswendig gelernte paternalistische Kalendersprüche der Unternehmensphilosophie regeln durchgängig den Alltag (z.B. “wer sind wir? - gut sind wir! wir sind die Besten! etc.).

     All das ist Fremdoptimierung, stromlinienförmig einreihen in die Kader der Persönlichkeits-entkernten Leistungserbringung.
    Win-win sieht anders aus. Selbstoptimierung kann nicht von außen ergebnisorientiert verordnet werden.
     

  • Bei der Selbsterforschung tatsächlich etwas entdecken, was das eigene Leben in eine ganz andere Richtung lenkt:
     
    • Scheu vor der vielleicht großen Veränderung. Ein klassischer Bereich der Bearbeitung mit einem guten, offenen, ehrlichen Freund oder einem Coach.
       
    • An sich selbst Merkmale entdecken, die mit dem eigenen Perfektionismus, also dem bisher für perfekt gehaltenen Selbstbild (was man von sich selber dachte, wie man ist) nicht in Einklang gebracht werden können. “Eigentlich (eigentlich bedeutet: in Wahrheit) bin ich ganz anders....” Dieses “anders” ist vielleicht das wahre Eigene und beinhaltet unendliche Stärke, Kreativität und Reichtum. Wenn es denn entfaltet werden dürfte, was nicht so leicht ist, weil die Erziehung, die Erfahrung, die Gewohnheit dagegen sprechen und all die anderen um einen herum das nicht verstehen würden. Selbstoptimierung? Fremdoptimierung? Freie Wahl. Vielleicht mit der Konsequenz eines Berufswechsels.

       
  • Misstrauen sich selbst gegenüber, das Eigene nicht für wahr halten, “den anderen scheint es ja nichts auszumachen, also muss mit mir was falsch sein...” z.B. in einem Team von Frühaufstehern der einzige sein, der seine Phase optimaler Produktivität nach 17 Uhr hat und daher die ersten Stunden des Tages mit halb geschlossenen Augen verbringt. Falls der Biorhythmus genetisch festgeschrieben ist, könnte es schwieriger sein ihn zu ändern (optimieren) als die Arbeitszeit der Produktivitätshochphase des Menschen anzupassen.
     
  • Dogmatismus. Den eigenen gefundenen Weg der Selbstoptimierung (z.B. Joggen, Ernährung, mentales Training, Erreichen / Halten eines bestimmten Körpergewichtes / bestimmter medizinischer Parameter ggf. unter Zuhilfenahme medienbasierter u. im Internet zu Vergleichszwecken (Konkurrenz!) veröffentlichbarer Tageswerte) für den einzig gültigen Weg für alle zu halten.
    Jeder Mensch hat irgendwann eine begeistert-dogmatisch-fundamentalistische Phase in seinem jungen Erwachsenenleben. Irgendwann gilt es zu erkennen, dass die eigene Freiheit bei der Freiheitsgrenze des anderen endet. 

    Gesundheitstechnokratie ist unmenschlich. Auch wenn gesunde Ernährung und Bewegung medizinisch sinnvoll sind, gibt es für jeden Menschen eine individuelle optimale Kost und Bewegungsform. Und die von niemandem erteilbare weil immer gültige Erlaubnis zur Abschweifung, Müßiggang und kulinarischen Exzessen in eigener Verantwortung. Alles andere ist freiheitsbeschränkende Gesundheitsdiktatur, selbst bei Vorliegen wissenschaftlicher Grundlagen dafür (was schlicht nicht der Fall ist). Wir sind Menschen und keine Maschinen. Self-Tracking, also das Sammeln eigener Gesundheits- und Verhaltensdaten ist nur dann sinnvoll, wenn daraus Ableitungen getroffen werden, die das eigene Leben für einen selbst besser machen. Und immer auf den Datenschutz achten! Also darauf, wem Sie kostenlos Ihre Daten zur Vermarktung von was auch immer zur Verfügung stellen.

Aus dem Sinn, der dem eigenen Leben gegeben wird und seinen Werten, leiten sich die zu erreichenden Ziele ab, egal ob sie irgendjemand anders für sinnvoll oder erreichbar hält.
Freiheit, so zu werden wie man selber sein will und diesen selbst gewählten Weg in aller Lebendigkeit zu gehen ist Selbstoptimierung.

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Selye, Hans:

Stressforscher. Zitat: Stress ist das Salz in der  Suppe.

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Stress:

Ein uraltes natürliches Überlebensprogramm.

Wer es von innen heraus versteht und sich zu Nutze macht, kann bei guter Gesundheit seine Ziele bis ins hohe Alter erreichen und sich daran erfreuen.

Im Mittelpunkt steht ein Reiz (Stressreiz, Stressauslöser), der im Körper-Geist-Seele-System des Menschen zu einer komplexen (was die körperlichen Anteile angeht: messbaren) Reaktion führt.

Die individuelle Stresskompetenz des einzelnen Menschen bestimmt seine Stress-Antwort (Stressreaktion): Körper, Aufmerksamkeit und Denken, Fühlen und inneres Abwägen sowie Handeln und soziales Verhalten.

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Bis dahin finden Sie alles Wichtige über die Stressdefinition und die Prinzpien von Stressentstehung, Stressablauf, Stressbewältigung und Salutogenese auf meiner Seite zur ganzheitlichen Vorbeugung von Stressschäden für Gesunde.